Hans Hekler
Lauterbach
Emma Guntz: Ein Jahr Leben
Gedichtband als Ergebnis der Deidesheimer Turmschreiberzeit
leben.jpg (25K) Im November 2002 wurde das Ergebnis der Deidesheimer Turmschreiberzeit von Emma Guntz veröffentlicht.

Der schon länger geplante Lyrikzyklus "Ein Jahr Leben", nach Monaten geordnet, wurde ergänzt durch acht "Deidesheimer Gedichte". Die "Monatsgedichte" hat Emmas Vorgänger im Turmschreiberamt André Weckmann ins Französische übertragen und dem jeweiligen Text beigefügt.

Ein gelungenes kleines Werk mit ansprechender Gestaltung des Einbandes (Volker Heinle) ist entstanden, das man gern zur Hand nimmt, um die lyrischen Momente - am besten durch lautes Lesen - nachzuvollziehen.

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Pressestimmen - Kritiken
Ein wunderbar geschriebenes, ein wunderschön aufgemachtes Buch....
Ich habe mitgelebt in diesem »Ein Jahr Leben« (Ludwig Harig, 3. Januar 2003)

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Die Texte des Buches beschreiben einfühlsam und präzis Vorgänge in der Natur. Sie führen in eine Stille, in die eigene Mitte, wo aber neben dem Idyllischen auch das Bedrohliche angesiedelt ist. Wie auf alten japanischen Bildern lauert da in den ZEN-Gärten auch das Wilde, Todbringende.
(Michael Bauer, SWR Mainz, 21. Januar 2003)

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Reflexionen der zärtlichsten Art über das Altern, die Liebe, die Menschen, das Wetter, die Pflanzen .... geschrieben in Deidesheim, im heimischen Garten, im Park von Fontainbleau und an den Ufern von Seine und Loing ....
Das Schweifende, Offene, sozusagen Grenzüberschreitende stärkt zweifellos den lyrischen Atem und verbindet die Pfalz und das Turmschreiberamt mit der Welt....
(Gabriele Weingärtner, Rheinpfalz 28. November 2002)

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Duftwolken und Baumzauber, weicher Wind und Sturmatem, tanzende Schatten und Winterangst, Hunger nach Licht und die Drohung....
Eine verhaltene und dennoch präzise Sprache ohne Empfindelei, ohne Weltschmerz. Lyrik pur...
(André Weckmann)
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...im Parlandoton geschriebene Gedichte, die, thematisch eng an den Jahreslauf angeschlossen, die Natur als Bildelemente verwenden.
Schöne Texte, doch gefährdete. Emma Guntz' ausgeprägtes Harmoniebedürfnis entwaffnet ihre Sprache...
(Nikolaus Cybinski, Richener Zeitung, 15. November 2002)

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Auszüge aus den Monatsgedichten


(Januar)

Noch ist das Haus der Schnecke fest
versiegelt
und alles Grüne liegt
geborgen in den braunen Knospen
es ist die schwarze Amsel
die von Wärme singt
und heller scheint der trübe Tag

(März)


Schneeglöckchen
bohren ihre weiss und grüngestreiften
Lanzenspitzen
durch die harte Erde
dem Winterbiss entkommen
kauern wir in Kellernestern
und brüten Sommerträume


(August)


Die Reife
brodelt in den
Beeren färbt
das glatte Rund
des Apfels geduldig
wartet die Schlange
Wieder
ein Sommer
zwischen den
Fingern zerronnen



... aus den Deidesheimer Gedichten




Noch schweben
bunte Blätter einzeln
durch den grauen Tag
im Schwarzdorn reift
die blaue Schlehe
an Rosenranken leuchten Hagebutten
die spitzen Widerhaken unter roter Haut
im warmen Licht der Straßenlampen
streben junge Triebe
in den Wintertod




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